Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
„Und sie bewegt sich doch“ – die Welttourismusorganisation. Noch vor zwei Jahren sah sie sich selbst und den Tourismus vor allem als Opfer des Klimawandels, als sie erklärte: „Der Klimawandel wird den Fremdenverkehr in zahlreichen Zielgebieten gefährden. Da viele touristische Aktivitäten direkt vom Wetter beeinflusst sind, und Versicherungen zunehmend für Naturkatastrophen aufkommen müssen, sind akkurate Wetterinformationen und die Vorhersage von extremen Klimaverhältnissen künftig besonders wichtig.“ Mit der Erklärung von Davos hat die Branche jetzt einen Paradigmenwechsel vollzogen. Erstmals wird anerkannt, dass der Tourismus Teil des Problems und mitverantwortlich für die Klimaerwärmung ist und einen Beitrag zur Reduzierung der Klimagase leisten muss – mag dieses Ergebnis auch in Anbetracht der Debatten in Davos überraschen, wie Sabine Minninger kommentiert (Seite 5). Auf alle Fälle wird der Klimawandel als Tatsache anerkannt, die den Tourismus zukünftig deutlich beeinflussen und verändern wird. Bleibt zu hoffen, dass die zum Redaktionsschluss noch laufende UN-Klimakonferenz auf Bali Tourismus und Flugverkehr deutlich einbezieht und mit verbindlichen Zielvorgaben den Prozess für das Kyoto-Nachfolgeabkommen einleitet.
Erfreulich sind auch die Erfahrungen aus dem CSR-Projekt für kleine und mittlere Unternehmen, an dem auch die Arbeitsstelle EED-Tourism Watch beteiligt ist. Hier ist ein Leitfaden für CSR-Berichte entstan-den, mit dem touristische Unternehmen Transparenz in ihre Nachhaltigkeitskonzepte bringen und diese ihren Kunden glaubwürdig vermitteln können (siehe S. 7 ff). Auch beim vertieften Blick in „Community-based Tourism“ (S. 12 ff) und bei allen anderen Beiträgen wünschen wir eine anregende Lektüre.
Zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel haben wir eine kleine Überraschung vorbereitet. Erstmals mit dieser Ausgabe erstellen wir zu einigen unserer Beiträge und Themenblöcke englische Abstracts, die im Internet unter www.tourism-watch.de zu finden sein werden.
Wir wünschen Ihnen und Euch eine schöne Weihnachtszeit, entspannte Feiertage und ein gesundes, friedliches und erfolgreiches neues Jahr! Und falls Sie zu denen gehören, die sich etwas vornehmen wollen, wie wäre es mit: großzügig bleiben und fair handeln – auch im Tourismus!
Heinz Fuchs Christina Kamp