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UNWTO Klima-Konferenz in Davos

Weichenstellungen in Richtung Bali


Mit dem Aufruf „Klimawandel und Tourismus – sich den globalen Anforderungen stellen“, startete die 2. Internationale Konferenz der Welttourismusorganisation (UNWTO) zum Thema Klimawandel und Tourismus Anfang Oktober 2007 im schweizerischen Davos – und endete mit der „Davos Declaration“, die Empfehlungen und Zielsetzungen für den Umgang mit dem Klimawandel enthält. Die UNWTO meint, dass „nachhaltiges Wachstum“ im Tourismus nur erzielt werden könne, wenn die Reisebranche möglichst schnell auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert.

Die Deklaration von Davos sieht einen Vier-Punkte-Plan vor, der die Verantwortung der Reisebranche deutlich macht. Erstens müssen die klimawirksamen Treibhausgase reduziert werden, die vor allem durch Transport und Beherbergung entstehen. Zweitens müssen Strategien sowohl für die Reisebranche als auch für die Destinationen entwickelt werden, um sich Klimaveränderungen anpassen zu können. Drittens wird der Einsatz bereits vorhandener wie neuer Technologien empfohlen, um die Energieeffizienz zu steigern, und viertens müssen finanzielle Mittel aufgebracht werden, um armen Ländern und Regionen zu helfen.

Die Deklaration beinhaltet Selbstverpflichtungen der Reisebranche, wie die Nutzung regenerativer Energien oder die Aufklärung der Kunden über umweltschonendes und energiesparendes Verhalten. Zwar wird in der Deklaration zur Reduzierung des Energieverbrauchs aufgerufen, auf konkrete Zahlen oder zeitliche Rahmenvorgaben aber verzichtet.

Mitveranstalter der Konferenz waren das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), unterstützt vom Weltwirtschaftsforum und der Schweizer Regierung. An der Konferenz nahmen 450 Personen aus über 80 Ländern und von 22 internationalen Organisationen, Verbänden, Reiseunternehmen, Forschungsinstituten, Nichtregierungsorganisationen und Medien teil. Sie diskutierten in diversen Foren über Anpassungsstrategien der Tourismus-branche an den Klimawandel und Reduktionsmöglichkeiten der durch den Tourismus verursachten Emissionen. Laut einer von UNWTO, UNEP und WMO in Auftrag gegebenen Studie („Climate Change and Tourism – Responding to Global Challenges“) ist der Tourismus immerhin für fünf Prozent aller globalen Treibhausemissionen verantwortlich.

Die Deklaration war Grundlage des UNWTO-Ministertreffens am 13. November 2007 in London. Sie wurde dort angenommen und anschließend auch bei der UNWTO-Generalversammlung in Cartagena de las Indias Ende November 2007 verabschiedet. Die UNWTO wird die Davos Deklaration in die Klimakonferenz der Vereinten Nationen im Dezember in Bali einbringen.

Die Davos Declaration kann auf der Webseite der UNWTO heruntergeladen werden: www.unwto.org/pdf/pr071046.pdf.

Zur Studie „Climate change and Tourism. Responding to Global Challenges” gibt es unter www.unwto.org/climate/support/en/pdf/summary_davos_e.pdf eine Zusammenfassung.

Weitere Infos unter: www.eed.de/de/de.col/de.col.d/de.sub.42/index.html

(2.976 Anschläge, 41 Zeilen, Dezember 2007)