Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
insoweit scheint in Politik, Öffentlichkeit, Medien und Tourismuswirtschaft Einigkeit zu bestehen: Der Klimawandel und seine Folgen sind die globale Herausforderung unserer Zeit und touristische Aktivitäten, insbesondere der wachsende Flugverkehr, tragen erheblich zum Klimawandel bei. Mit der Frage, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, hört die Übereinstimmung allerdings auch schon auf.
Die Welttourismusorganisation (UNWTO) empfiehlt z.B. im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie eine Emissionsberechnung, die viele Experten in tourismuskritischen und Umweltorganisationen als wissenschaftlich fragwürdig, als politisch falsches Signal und im Ergebnis als "Anstiftung zum Greenwashing" bezeichnen. (S. 10)
Den Themenschwerpunkt dieser Ausgabe "Klimawandel und Tourismus" verstehen wir als Ergänzung der Veranstaltungen zum Welttourismustag am 27. September 2008 in Peru, der auf Initiative der UNWTO der Klimaproblematik gewidmet ist.Auch anderswo finden anlässlich des Welttourismustages Veranstaltungen statt, die sich diesem Thema widmen.
Natürlich kommen auch wieder Autoren und Stimmen aus dem Süden zu Wort. T.T. Sreekumar stellt in seinem Beitrag ein deutliches "Gerechtigkeitsdefizit" im Handel mit Emissionszertifikaten fest. Er hat erhebliche Bedenken hinsichtlich einer geplanten Ausweitung. Es sei ungerecht, so sein Fazit, wenn der "Norden" mit einem technischen Instrumentarium wie dem Emissionshandel seine Klimareduktionsziele durch Ausgleichsleistungen in Entwicklungsländern erreichen will, statt durch eigene Einsparungen an Treibhausgasen. (S. 3)
Dass die ersten Siedler in Folge des Klimawandels ihre Inseln verlassen und andere sich auf die Umsiedlung vorbereiten berichtet der Generalsekretär der Pazifischen Kirchenkonferenz im Interview. (S. 5) Die Frage, wer für ihre Umsiedlungskosten aufkommt oder aufkommen müsste, liegt auf der Hand.
Das Thema Klimawandel und Tourismus wird uns auch in Zukunft beschäftigen, zumal wir viele Aspekte, wie z.B. die Auswirkungen der Kreuzfahrtschifffahrt, in dieser Ausgabe noch gar nicht aufgreifen konnten.
Allen Leserinnen und Lesern, die wir in den letzten Wochen hinsichtlich ihrer TourismWatch-Nutzungsgewohnheiten kontaktiert und befragt haben, danken wir auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für ihre Auskünfte. Wir freuen uns über sehr viel Zuspruch und fühlen uns ermutigt und angespornt für die Zukunft. Um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern wird übrigens gegenwärtig die TourismWatch-Homepage grundlegend überarbeitet. Doch auch darüber demnächst mehr.
Zunächst aber bei allen Beiträgen und Hinweisen dieser Ausgabe eine anregende Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Fuchs Christina Kamp