Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
Fast entsteht der Eindruck, die gesamte Tourismus-Welt beschäftige sich zur Zeit mit dem sogenannten Ökotourismus. Das parallel verlaufende "Internationale UN-Jahr der Berge 2002" dagegen scheint in Deutschland fast unterzugehen, zumindest nördlich des "Weißwurst-Äquators".
Auch entwicklungspolitische Organisationen schenken diesem wichtigen Thema bei uns wenig Beachtung. Liegt es vielleicht daran, dass die meist städtischen Mitglieder kaum ins Gebirge gehen und deshalb nicht "betroffen" sind?
TOURISM WATCH widmet sich in dieser Ausgabe den Bergen der Welt etwas ausführlicher. Dabei fiel uns wieder einmal auf, dass bei uns einige Begriffe aus "exotischen" Bergkulturen recht gedankenlos verwendet werden. Beispielsweise "gebetsmühlenartig" oder "ein einfaches Mantra lautet...". Beide Begriffe sind religiöser Natur. Gebetsmühlen entstammen dem tibetischen Buddhismus, Mantras sind heilige Gebetsformeln von über einer Milliarde Hindus und Buddhisten. Als "Sherpas" werden seit einigen Jahren politische Mitarbeiter (Zuträger) bezeichnet, die im Hintergrund die Strippen ziehen. Ob das wohl entstanden ist, weil die Sherpas aus dem Himalaya hier meistens fälschlicherweise als "Träger" angesehen werden? Tatsächlich ist es eine Volksgruppe aus Nepal. Auch das vermeintliche Jungbrunnen-Paradies "Shangri-La" stammt aus dem Himalaya und ist eine Verballhornung des spirituellen Königreichs "Shambala"...
Eine ganz andere Frage ist, welchen Stellenwert der Tourismus beim Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung Ende August im südafrikanischen Johannesburg einnehmen wird. Dazu dokumentieren wir im Anhang einen offenen Brief an den UNO Generalsekretär.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Fuchs Ludmilla Tüting