Der diesjährige Welttourismustag am 27. September rückt das Thema „Tourismus und Frieden“ in den Mittelpunkt. Dabei wird die wichtige Funktion des Tourismus als Instrument für Verständigung, Versöhnung und interkulturellen Austausch betont – besonders in Regionen, die von Konflikten betroffen waren oder es noch sind. Diese Ausgabe des Tourism Watch Infodienstes befasst sich mit den Chancen, aber verschweigt auch die Herausforderungen nicht, die das Reisen in (ehemalige) Konfliktgebiete mit sich bringt.
Wir schauen nach El Salvador, wo die „Ruta de Paz“ als Symbol für Hoffnung und den Aufbruch nach dem Bürgerkrieg gilt. Dieser Artikel zeigt, wie Tourismus zur Heilung einer von Konflikten geprägten Gesellschaft beitragen kann, indem er wirtschaftlich Chancen schafft und gleichzeitig die Geschichte bewahrt. Auch Südafrika steht im Fokus: Nach dem Ende der Apartheid erlebte das Land einen touristischen Aufschwung. Doch nicht alle Angebote begegnen der schwierigen Vergangenheit angemessen.
Und was passiert im Fall eines akuten, eskalierenden Konflikts? Ein oft vernachlässigter Aspekt ist die positive Wirkung, die die Fortführung von Tourismusinitiativen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit auch während Krisenzeiten entfalten kann. Übergangslösungen wie Schulungen, virtueller Tourismus oder die Förderung des regionalen Tourismus können helfen, die lokale Wirtschaft zu stabilisieren, wenn internationale Tourist*innen ausbleiben, wie der Artikel von Sebastian Plötzgen zeigt.
Ajay Prakash, Vorsitzender des International Institute for Peace through Tourism, teilt im Interview mit Tourism Watch darüber hinaus wertvolle Leitlinien, wie friedensförderndes Reisen gestaltet werden kann. Denn es gilt: Auch Reisende können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, ob sich ein vorhandener Konflikt verschärft oder entschärft.
Wir wünschen eine interessante Lektüre!