Die lokale Küche als wichtigen Bestandteil fremder Kulturen zu entdecken, spielt für viele Reisende eine wichtige Rolle. Hungrig ist man unterwegs eher selten. Zu groß ist die Verlockung, so viele lokale Köstlichkeiten wie möglich zu probieren oder den Teller am Buffet ordentlich zu füllen.
Ein Blick zu den Kartoffelbauern in den peruanischen Anden zeigt, dass dort, wo Tourismus und Landwirtschaft Hand in Hand gehen, neue Absatzmöglichkeiten für traditionelle Lebensmittel und spannende Angebote für Gäste entstehen können. Gut gemacht kann Agrotourismus sogar die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten reduzieren und die Ernährungssicherheit der Menschen vor Ort steigern. Die Analysen von den Bahamas zeigen allerdings, dass dies nicht zwangsläufig der Fall ist.
Dort aber, wo der Tourismus ohne Rücksicht auf die Ernährungssicherheit der Bevölkerung entwickelt wird, drohen Armut und Nahrungsmangel. Ob der Auslöser ein massentouristisches Entwicklungsmodell wie im Falle der Bucht von Jiquilisco in El Salvador oder die Ausweisung großer Schutzgebiete wie im südlichen Afrika ist, ist dabei zweitrangig.
Für Reisende eröffnet Essen oft einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus – nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Wenn Gäste und Gastgeber gemeinsam an einem Tisch sitzen und eine typische Mahlzeit genießen, kommen sie leicht miteinander ins Gespräch und können ihren Wissensdurst über das Leben der jeweils anderen stillen. Wer die lokale Küche im Urlaub lieben gelernt hat, der kann auch nach der Rückkehr in Restaurantbesuchen die Erinnerungen wieder aufleben lassen.