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Unausprechliche Eroberer


Südtirol hat eine neuen Volkshelden. Karl Unterkircher ist -natürlich - ein Extrem-Bergsteiger. Kürzlich bestieg ("bezwang") er innerhalb von zwei Monaten zwei Achttausender im Himalaya-Karakorum. Während der Verleihung dervEhrenbürgerschaft seines Heimatortes Wolkenstein fragte ihn dervJournalist Hartwig Mumelter nach weiteren Plänen. Ja, er wollevwieder aufs Dach der Welt, aber nicht unbedingt auf Achttausender. Esvgebe dort wunderbare, unbestiegene Sechs- und Siebentausender. Mumelt er: "Das heißt, es wird einmal einen MountUnterkircher geben?". Der Mann mit dem für Asiaten unaussprechlichen Namen grinste verlegen: "Ja, wer weiß". ("Bilder aus Südtirol", 3sat/ORFTirol, 27.8.2004)

Den Herren ist nicht bekannt, dass sich die Himalaya-Staaten seit Jahren bemühen, fremde, seltsame Gipfelnamen loszuwerden. So gruppierten sich in West-Nepal um den 7830 Meter hohen Saipal die Berge Firnkopf, Greteck, Schwarze Wand, Saitze, Schiefer Spitze, Karl Reiss Peak. Da in den Alpen kein Berg mehr unbestiegen ist, schlägt TourismWatch vor, bestehende Namen einfach mit einem exotischen zu doppeln. Der ausgleichenden Gerechtigkeit wegen. Beispielsweise Vajracharya, Thamotharampiallai, Oudomphonh oder Chamleunesouk. Diese oder chinesische Namen konnte schon währendder olympischen Spiele in Athen kein Reporter richtig aussprechen.

(1.461 Anschläge, 16 Zeilen, Oktober 2004)