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Satire: Backpacker in Wilderness

Karl Tiefengraber im Gespräch mit Henry Outdoor


Tiefengraber: Mr. Outdoor, as backpacker you like wilderness experience. Please tell me something about it. What is the reason...

Outdoor: Also, der Drang in die unerschlossene Natur aus....

Tiefengraber: Oh, Sie sprechen deutsch?

Outdoor: Ja, warum sollte ich nicht?

Tiefengraber: Nun, Sie heißen Henry Outdoor, und Sie gelten als Fachmann für Backpacking, Wilderness, Radtouring, Canoeing und Rafting.

Outdoor: Also, das sind Fachworte, dafür gibt es keine deutschen Begriffe. Und Outdoor heiße ich rein zufällig. Allerdings Heinrich mit Namen. Der Einheitlichkeit halber habe ich den Vornamen anglisiert. Aber das ist heute weithin üblich.

Tiefengraber: Gut, Sie sprachen von der unerschlossenen Natur.

Outdoor: Ja, der Drang in die unerschlossene Natur, der heute stärker denn je ist, darf nicht wundernehmen. Der Mensch sehnt sich zurück nach der Natur, aus der er stammt. Dorthin will er, wo er noch ungestört sein kann.

Tiefengraber: Wenn er aber dorthin geht, wo nur die Natur ist, braucht er doch...

Outdoor: Das Umsichgreifen der Technisierung veranlasst den Menschen, dorthin zu fliehen, wo er noch einfach in der unberührten Natur leben kann.

Tiefengraber: Gut, wenn aber der Mensch dorthin geht, wo nur unberührte Natur ist, kommt er doch ohne Technik erst recht nicht aus, oder?

Outdoor: Wilderness experience ist das Ergebnis, ohne die technisierte Welt des 21. Jahrhunderts glücklich zu sein.

Tiefengraber: Also, andersrum gefragt, Henry

Outdoor: Wenn sie mit Ihrem Rucksack in die Wildnis ziehen, was haben Sie da außer letzterem noch dabei?

Outdoor: Des Backpackers life in wilderness ist free und easy. Er lebt in der freien Natur, weil ihm die Technisierung zum Halse heraushängt.

Tiefengraber: Brauchen Sie ein Zelt?

Outdoor: Ja, natürlich braucht man ein Zelt. Aber das richtige muss es sein. Am besten sind wohl die Kuppelzelte aus Coated Plaffeta und Kacron Lipstep mit selbsttragendem Aluminiumgestänge. Beim Zeltboden kommt es auf die Konstruktion und des Materials des Schlafsacks an. Bei letzterem...

Tiefengraber: Schlafsack?

Outdoor: ... bei letzterem geht die Entwicklung zu Kombisäcken, deren Unterseite aus einer ganz speziellen Kunstfaser besteht. Die Oberseite ist Daune, Zweiwege-Reißverschluss mit Stafettenclip und Rückklemme ist unbedingt zu empfehlen. Man muss ja oft im Schlafsack sitzend kochen und den Kocher dabei...

Tiefengraber: Welchen Kocher? Machen sie kein Holzfeuer?

Outdoor: ... und den Kocher dabei bedienen können. Holzfeuerstellen gibt's nur in der Literatur. Wir verwenden Gaskartuschenkocher oder einen speziellen Backpack-Benzinkocher mit Zusatzpumpe und Katalyt-Heizer. Beim Kochgeschirr kommt man um Teflon nicht herum. Alu wäre zwar leichter, aber...

Tiefengraber: Aber der selbstgejagte Hase würde da anbrennen?

Outdoor: ... aber man bringt in Alupfannen die Kapax-Trockenfilets nicht richtig braun. Sportive Protokost muss genau nach Gebrauchsanleitung des Herstellers behandelt werden. Es ist zum Beispiel so, dass die Depotwirkung der Oligosaccharide sich nur bei Auflösung der Tabletten in einem ganz speziellen Behälter erreichen lässt. Ohne den Spezialbecher müsste der Backpacker...

Tiefengraber: ... wohl auf den Ausstieg aus der technisierten Welt des 21. Jahrhundert verzichten, wie?