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Künstliche Intelligenz soll bei der Strafverfolgung von Menschenhandel helfen


Menschenhändler veröffentlichen regelmäßig Fotoaufnahmen ihrer Opfer, um sie potenziellen Tätergruppen oder kriminellen Netzwerken anzubieten. Viele dieser Aufnahmen entstehen in Hotelzimmern, da dort bzw. im näheren Umfeld die Vermittlung der Opfer stattfindet.

Aufnahmen aus Hotelzimmern, die eindeutig einem bestimmten Hotel zugeordnet werden, können den Ermittlungsbehörden dienen, um die Verbrechen aufzudecken, strafrechtlich zu verfolgen und zukünftig zu verhindern.

Aus diesem Grund haben Forschende in den USA einen Datensatz mit rund einer Million Fotos aus circa 50.000 Hotels weltweit zusammengestellt. Die Datengrundlage enthält Bilder aus offiziellen Webseiten und Reiseportalen sowie aus der Crowdsourcing-Plattform „TraffickCam“, die Nutzerinnen und Nutzer gezielt auffordert, Fotoaufnahmen von Hotelzimmern mit einer Standortangabe in der Datenbank zu veröffentlichen. Bei ersten Testläufen verglich ein Algorithmus anonymisierte Aufnahmen und suchte auf Grundlage von Objekt- und Szenenmodellen in der Datenbank nach Übereinstimmungen. Mit einer 80-prozentigen Trefferquote bestimmte das System die richtige Hotelkette. Das individuelle Hotel konnte in 24 von 100 Fällen eindeutig identifiziert werden.

Digitale Erkennungssysteme sind nicht unumstritten. Daher bleiben neben technologischen Fragen vor allem auch ethisch-moralische Fragestellungen offen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis Systeme so ausgereift sind, dass sie im Kampf gegen illegalen Menschenhandel effizient unterstützen können.