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Klimakrise: Tourismus und Gender intersektional betrachten


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Die Organisation Equality in Tourism bemängelt die fehlende Schnittstelle von Geschlechtergerechtigkeit und Tourismus auf der im November stattgefundenen Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai. Equality in Tourism erklärt, dass ein nachhaltiger und geschlechtergerechter Tourismus die Themenbereiche Umweltschutz, Wirtschaftswachstum und verbesserte soziale Gerechtigkeit verknüpft. Daher sei die Intersektionalität von Geschlechtergleichheit und Tourismus essentiell, um den Klimawandel allumfassend zu bewältigen.

Equality in Tourism kritisiert, dass die Weltklimaverhandlungen auf der COP28 die Themen Geschlechtergleichstellung und Tourismus getrennt behandelt haben, statt Überschneidungen zu analysieren. Es habe einerseits eine Reihe von geschlechtsspezifischen Veranstaltungen auf der COP28 gegeben, insbesondere am Gender Day. Zudem habe der Tourismus auf der diesjährigen COP-Konferenz eine wichtige Rolle gespielt. Equality in Tourism führt hierzu die UNWTO-Veranstaltung an, welche die Fortschritte zur Umsetzung der Erklärung von Glasgow zum Klimaschutz im Tourismus vorstelle. Darüber hinaus greift die Organisation auch die Veröffentlichung des ersten Berichts zur Bestandsaufnahme des Tourism Panel on Climate Change (TPCC) während der COP auf.

Laut Equality in Tourism wurde die Verschränkung von Gender, Tourismus und Klimawandel jedoch nur unzureichend beleuchtet – dabei sei dies dringend notwendig. Dies hätten auch jüngste Forschungsergebnisse, beispielsweise von Vanessa Ratten, verdeutlicht. Ratten’s Paper belegte, dass Tourismusunternehmerinnen ein größeres Interesse an Fragen des Klimawandels haben als ihre männlichen Kollegen.

Equality in Tourism fordert – angesichts der fehlenden Verschränkung von Tourismus und Geschlechtergleichheit auf der COP28 – dass Intersektionalität endlich einen stärkeren Einzug in Diskussionen über den Klimawandel erhalten muss. Sektorübergreifende Diskussionen müssten die gesamte Komplexität und die Verschränkung des Klimawandels widerspiegeln. Aus diesem Grund müssen Frauen stärker in Diskussionen einbezogen werden. Insbesondere weil die Klimakrise bestehende Vulnerabilitäten weiter verschärft.