Blog

Hofbräuhaus in Las Vegas


In Las Vegas, der Spielerstadt in der heißen Wüste von Nevada, leben rund 30.000 Deutsche. Anfang letzten Jahres eröffnete dort Klaus Gasteger aus München mit drei deutschen Kollegen und der Hilfe von Investoren das erste originalgetreue Hofbräuhaus im Ausland - mit offizieller Genehmigung der bayerischen Landregierung, der Eigentümerin des Stammsitzes. Gasteger betont, dass in Vegas sonst alles gefälscht sei, das Hofbräuhaus aber nicht, einschließlich des Bieres, des Essens, der Live-Bands und Polonaisen. Lediglich der Biergarten befinde sich aus klimatischen Gründen unter einem künstlichen blauen Himmel. "Bei 45 Grad im Schatten wird auch das kühlste Bier schnell zur abgestandenen Plörre", meint verständnisvoll Kerstin Finkelstein, Autorin des neuen Buches "Ausgewandert - Wie Deutsche in aller Welt leben" (vgl. "Literatur"). 60 Prozent der Gäste seien Einheimische, 40 Prozent Touristen. Bei ausgelassener Stimmung würden die Leute auf den Tischen tanzen.

München: Ganz das Gegenteil berichtete jüngst die SüddeutscheZeitung aus dem Münchener Original. Dort war ein volltrunkener Koreaner unter den Tischen entlang gekrochen, der dabei an dem Mischlingshund einer Schweizerin vorbei kam, der, zufrieden einen Knochen nagend, zu Füßen seines Frauchens lag. Der Vierbeiner fürchtete um sein Leckerli und biss den vermeintlichen Konkurrenten in die Nase. Der 19jährige Koreaner wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

-tü-

(1.437 Anschläge, 18 Zeilen, September 2005)