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Gemeinsam für einen nachhaltigen Tourismus in Lateinamerika und der Karibik


Das lateinamerikanische Tourismusnetzwerk (Coalición de Turismo en Abya Yala) entstand im Oktober 1998 aus einem Tourismusprogramm der Ecumenical Coalition on Third World Tourism (ECTWT) mit indigenen Völkern (s. TourismWatch Nr. 14, Feb. 99) Es fördert unter den skizzierten Rahmenbedingungen die tourismuskritischen Inhalte der Arbeit der ECTWT.

Den Schwerpunkt legen wir dabei auf eine nachhaltige Tourismusentwicklung, in Übereinstimmung mit unseren eigenen Definitionen und Bedürfnissen und unter Berücksichtigung der Ergebnisse der siebten Tagung der Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN-CSD) vom April 1999. Folgende Aktivitäten wurden bis jetzt durchgeführt:

  1. Förderung und Veröffentlichung des Buches "Turismo Sustentable en Costa Rica" (Nachhaltiger Tourismus in Costa Rica) 1998. Verfasser ist der Wissenschaftler Carlos Manuel Morera, Dozent am geographischen Institut der Universidad Nacional de Costa Rica in San José und Gründungsmitglied des Netzwerks. Dieses Buch ist für uns ein wichtiges Werkzeug, um diese Thematik unter sozialen Aspekten und aus der Perspektive lokaler Gemeinschaften zu vertiefen. Das Buch kostet 7 US-Dollar und kann bestellt werden bei: Ediciones Abya-Yala Av. 12 de Octubre 14-30 y Wilson Casilla 17-12-719 Quito, Ecuador Fax +593 / 2 / 50 62 55 E-mail: admininfo@abyayala.org oder editiorial@abyayala.org.
  2. Förderung des Netzwerks in Ekuador: Zusammen mit dem "Nationalen Rat für die Entwicklung der Nationalitäten und Völker Ekuadors" (Consejo nacional para el Desarrollo de las Nacionalidades y Pueblos del Ecuador - CODENPE) und der regionalen Stiftung für Menschenrechte (Fundación Regional de Derechos Humanos) wurde das Projekt "Nachhaltige Tourismusentwicklung für Indigene Völker in Lateinamerika" ausgearbeitet. Dieses Pilotprogramm hat zum Ziel, neue Formen des Tourismus in Lateinamerika unter aktiver Beteiligung indigener Völker zu entwickeln. Dies soll aus der Perspektive einer rationalen Nutzung der natürlichen Ressourcen geschehen, indigenen Völkern die Möglichkeit geben, ihre Kultur wiederzubeleben und zu stärken sowie Fortbildung und Unternehmensentwicklung zu fördern. Das Programm stößt bei indigenen Völkern, staatlichen Stellen und Nichtregierungsorganisationen auf große Akzeptanz. Derzeit suchen wir nach Finanzierungsmöglichkeiten.
  3. Austausch: Das Netzwerk vermittelt und fördert den internationalen Austausch. Zur Zeit arbeiten wir an einem Besuch der ekuadorianischen Tourismusministerin in Costa Rica. Er hat das Ziel, Kooperationsmöglichkeiten zur Förderung touristischer Kleinunternehmen auszuloten. Dazu wird die "Nationale Kammer für Touristische Kleinunternehmen" (Cámara Nacional de la Microempresa Turística-CANAMET) als Mitglied des Netzwerks ihre Erfahrungen vorstellen. Wir erhoffen uns dadurch den Beginn einer Kooperation zwischen beiden Ländern.Wir glauben, daß eine koordinierte Reflexion über die Möglichkeiten, Programme für einen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln, von großer Bedeutung ist, um Doppelungen in den Anstrengungen und eine Vereinsamung der Akteure zu vermeiden. Deswegen beteiligen wir uns und kooperieren mit innovativen Initiativen wie dem "Mittelamerikanischen Kreis für die touristische Integration" (Círculo Centroamericano de Integración Turística). Der Mittelamerikanische Kreis führt ein großes Projekt in der Region durch, das die deutsche Regierung finanziert. Wir beteiligen uns über Arbeitsgruppen und Beratungsaufträge daran.

Übersetzung: Angela Giraldo/Christina Kamp (3184 Zeichen/45 Zeilen, Oktober 1999)