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Reiseleiter-Training in Bethlehem


Bethlehem. Im kommenden Jahr zählt Bethlehem zu den voraussichtlich meistbesuchten Orten. Doch es mangelt an palästinensischen Reiseleitern. Für sie hat deshalb der Ammerlander "Studienkreis für Tourismus und Entwicklung" im November 1999 zusammen mit "Tourism Watch" ein erstes interkulturelles Training durchgeführt.

Die Tradition der Ausbildung der lokalen Guides war seit dem Sechs-Tage-Krieg (1967) unterbrochen, denn der Tourismussektor in den besetzten Gebieten wurde von Israel kontrolliert, das keine Lizenzen für palästinensische Reiseleiter erteilte. Ausländische Besucher wurden in der Regel von israelischen Betreuern begleitet. Unter den etwa 5000 autorisierten Guides sollen sich ganze 39 Palästinenser befinden – überwiegend vor 1967 lizensiert.

"Die Mehrheit der Touristen, die ins Heilige Land reisten, bekam folgerichtig nur eine Seite der Medaille beschrieben", sagte eine Seminarteilnehmerin. Das Reiseleiter-Training sei die erste Möglichkeit gewesen, "neue Methoden zu lernen", mit deren Hilfe sie "die Kultur und Gesellschaft in Palästina erklären und an Beispielen anschaulich machen" könnten. Jetzt ist allerdings die palästinensische Autonomiebehörde gefordert. Es besteht ein aktueller Bedarf an mindestens 200 fremdsprachigen palästinensischen Reiseleiterinnen und Reiseleitern.

Weitere Informationen im Internet: www.studienkreis.org

(1228 Zeichen / 22 Zeilen, Dezember 1999)