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Klimawirkung von Kondensstreifen verdreifacht sich bis 2050


Eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt, dass die Klimaauswirkungen von Wolken aus Flugzeugkondensstreifen in Zukunft deutlich zunehmen und sich bis 2050 verdreifachen werden. Bei feuchtkalten Bedingungen wirken die von Flugzeugen ausgestoßenen Rußpartikel als Kondensationskeime für Wassertropfen. Diese gefrieren und bilden Kondensstreifen sowie Zirruswolken, die über viele Stunden am Himmel bleiben. Durch die Wolkenbildung kann die Wärmestrahlung der Erde nicht nach oben entweichen – es entsteht ein Treibhaus-Effekt.

Anders als der direkte CO2-Ausstoß aber, werden diese Effekte bei Klimaschutzinstrumenten wie CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) nicht berücksichtigt. CORSIA soll ab 2020 für Reduktion und Kompensation der Emissionen der zivilen Luftfahrt sorgen, berücksichtigt aber nur die reinen CO2-Emissionen, die CO2-unabhängige Klimaauswirkungen des Luftverkehrs wie die der Zirruswolken werden ignoriert. Dabei wird geschätzt, dass allein die Kondensstreifen in ähnlichem Ausmaß zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen, wie die gesamten CO2-Emissionen von Flugzeugen seit Beginn der Luftfahrt. Vor diesem Hintergrund fordern die Forscher*innen des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt die Effekte von Zirruswolken auf das Klima näher zu erforschen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln und ihre Klimawirkung bei CORSIA und allen anderen Emissionshandelsabkommen zu berücksichtigen.