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Ziele für Emissionsminderungen im Luft- und Schiffsverkehr

“Emission Reduction Targets for International Aviation and Shipping”


Eine neue, vom Europäischen Parlament in Auftrag gegebene Studie untersucht mögliche CO2-Minderungsziele für den internationalen Luft- und Seeverkehr. Die Studie wurde vom Ökoinstitut für den Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments erstellt. Sie macht deutlich: Einen nur leicht verringerten Anstieg der künftigen Emissionen anzustreben, ist völlig unzureichend. Auch eine Stabilisierung der Emissionen auf dem Niveau von 2020, also so genanntes „kohlenstoffneutrales Wachstum“ („carbon neutral growth“) würde nicht ausreichen. Als Zielvorgabe eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 anzustreben, wäre dagegen zu ambitioniert und letztlich unrealistisch.

Um das vereinbarte Klimaziel einer Erderwärmung von deutlich unter 2°C zu erreichen, dürfte die Luftfahrt im Jahr 2030 nur maximal 39 Prozent der Emissionen von 2005 erzeugen und im Jahr 2050 sollten 41 Prozent CO2 weniger als 2005 emittiert werden, heißt es in der Studie. In der Schifffahrt sollten – ebenfalls gemessen an den Referenzwerten von 2005 – im Jahr 2030 13 Prozent weniger CO2-Emissionen entstehen und 2050 sogar 63 Prozent weniger. Würden über den CO2-Ausstoß hinausgehende Wirkungen berücksichtigt (was dringend erforderlich wäre), so müssten die Ziele noch ambitionierter sein.

Emission Reduction Targets for International Aviation and Shipping. Hg. European Parliament Committee on the Environment, Public Health and Food Safety. November 2015. Download:www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2015/569964/IPOL_STU%282015%29569964_EN.pdf

-azi-

(1.430 Zeichen, Dezember 2015, TW 81)