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Zertifizierungssysteme: glaubwürdig, aber unbekannt


Die meisten Tourismus-Labels sind glaubwürdig, aber kaum bekannt. Das hat eine Untersuchung der Verbraucher Initiative e.V. und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ergeben. Die Labels unterscheiden sich vorrangig in ihren inhaltlichen Ansprüchen. Diese blieben oft hinter dem zurück, was man von nachhaltigem Tourismus erwarten würde, so die Kritik. Das gelte vor allem für soziale Kriterien wie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden oder eine faire Beschaffung. Die Autoren der Studie regen deshalb nationale Mindeststandards für eine Zertifizierung von Tourismusunternehmen an. Die meisten Zertifikate werden für Hotels vergeben, seltener für Reiseveranstalter.

Gegenstand der Analyse waren insgesamt 36 Zertifizierungssysteme, die auf Grundlage internationaler Richtlinien untersucht wurden. Dabei spielten sowohl inhaltliche Kriterien als auch ihre Transparenz und Prozesse eine Rolle. Nur vier Labels – TourCert für Reiseveranstalter und Unterkünfte, Travelife Gold und Green Sign/Infracert – erfüllen über 75 Prozent der Kriterien. Weitere elf erreichen über 50 Prozent.

Studie: Anforderungen an Unternehmenszertifizierungen für nachhaltigen Tourismus in Deutschland

-udi-

(September 2017, TW 88)