Anlässlich des Weltkindertages am 20. September 2010 ruft die UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder, Marta Santos Pais, dazu auf, den Schutz von Kindern vor Gewalt zu verbessern und die Hilfsangebote für gefährdete Kinder auszuweiten. Kaum ein Übereinkommen der Vereinten Nationen genießt so breite Akzeptanz wie das über die Rechte des Kindes. 193 Länder haben die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Allerdings hapert es in vielen Ländern noch an der Umsetzung in nationale Gesetzgebung. Neben besseren Gesetzen brauche es zudem strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft, betonte Santos Pais. Die Denkweise in der Bevölkerung müsse sich ändern, damit Kinder gewaltfrei aufwachsen können.
Bei einem Fachgespräch der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) in Berlin begrüßte die UN-Sonderbeauftragte, dass Deutschland im vergangen Jahr das Fakultativprotokoll zu Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornographie ratifiziert habe. Doch noch immer fehlten ca. 50 Länder in der Liste der Ratifiziererstaaten. Dass das Fakultativprotokoll in nationales Recht umgesetzt werde, sei deshalb so wichtig, da sich die Staaten damit unter anderem zu einer Kooperation der Strafverfolgungsbehörden verpflichten. Auch brauche es überall auf der Welt Gesetze, die den Missbrauch von Kindern im Ausland auch im Heimatland der Täter strafbar machen. Dadurch würde der Handlungsspielraum der Täter zunehmend eingeengt, so die UN-Sonderbeauftragte.
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(1.515 Anschläge, 20 Zeilen, September 2010)