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Tourismus in Namibia

„Die Geschichte des Tourismus in Namibia“


Gerade aufgrund seiner Kargheit, Weite und Abgeschiedenheit  ist Namibia eine touristische Topdestination.  Mit seiner Geschichte des Tourismus in  Namibia analysiert der Autor die homogenisierende  Wirkung von Technik, die touristische  Räume infrastrukturell erschließt und Sicherheit  vermittelt, aber auch zu einer symbolisch-kulturellen  Differenzierung führt und spezifische Räume  zu einzigartigen Sehenswürdigkeiten macht.  Beginnend mit dem frühen Tourismus der 1920er-  Jahre bis hin in die Gegenwart wertet Breitwieser  unterschiedliche Quellengattungen aus und belegt  eine erstaunliche Beständigkeit im Muster des  namibischen Tourismus. Ein erfolgreich funktionierender  Tourismus ist immer im Spannungsfeld  zwischen Sicherheit und Abenteuer, Natur und  Technik, Wildnis und Zivilisation, Moderne und  Vergangenheit angesiedelt.  Damals wie heute versuchen auf der einen Seite  die beteiligten Akteure wie etwa Safariunternehmen,  die vermeintlich unberührte Natur als besonderes  Merkmal darzustellen. Gleichzeitig weisen  sie jedoch auf technisch gut erschlossene Landschaften  hin. Orte, die von Reiseanbietern als Literatur und Materialien  besonders wertvoll definiert wurden, vermochten  es, historisch nostalgische und romantisch aufgeladene  Zuschreibungen mit kontrastierenden Vorstellungen  von Abenteuer und Gefahr zu verbinden.  Geschaffen wurden Räume, die nicht nur geografisch,  sondern auch zeitlich konstruiert sind  und bis heute funktionieren. 

Die Geschichte des Tourismus in Namibia. Von Lukas Breitwieser. Basler Afrika Bibliographien, Brandes & Apsel, Basel 2016, 368 Seiten, ISBN 978-3-95558-173-2.

Erschienen in Afrika Bulletin Nr. 164, Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

(1.652 Zeichen, März 2017, TW 86)