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Ski-Tourismus bedroht indianische Gemeinschaften in Kanada


Protestkampagne für Landrechte der "First Nations"

Göttingen (TW). Gegen die Mißachtung indianischer Landrechte und die Umweltzerstörung durch Ski-Tourismus in Kanada begann die Göttinger "Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)" im Januar eine internationale Kampagne. In enger Zusammenarbeit mit Häuptlingen und Stammesvorsitzenden von fünf "First Nations", wie sich die Indianer selbst nennen, forderte die GfbV die kanadische Regierung auf, Pläne zur massiven Ausweitung von Wintersportgebieten auf indianischem Territorium zurückzunehmen: "Wir appellieren dringend an Sie, die Entscheidung des Obersten Kanadischen Gerichtshofes zu respektieren, der den Indianern 1997 das Recht auf ihr traditionelles Land zugesprochen hat". Noch immer würden über die Köpfe der Ureinwohner hinweg Bewilligungen für neue Skigebiete erteilt - mit katastrophalen Auswirkungen auf die traditionelle Kultur der First Nations und ihre Umwelt.

Der Sprecher der indianischen Koalition "Interior Alliance", Chief Arthur Manuel, habe betont, daß noch immer viele indianische Familien auf eine intakte Natur angewiesen seien. Durch die Erschließung der Täler durch Straßen und Hotelanlagen und die Abholzung des Waldes für Skipisten jedoch werde diesen Familien die Lebensgrundlage geraubt. Vom Küstengebirge bei Vancouver bis in die Rocky Mountains gebe es bereits 60 ganzjährige Skigebiete.

(1.429 Anschläge, 20 Zeilen, März 2001)