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"Tourismusfachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit" - Fachgespräch von GATE - Netzwerk, Tourismus, Kultur e.V.


Im Auftrag von EED Tourism Watch fand am 14.06.2012 in Köln ein Fachgespräch zum Thema "Tourismusfachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit" statt, welches von GATE – Netzwerk, Tourismus, Kultur e.V. organisiert und durchgeführt wurde.

Tourismus bietet ein großes wirtschaftliches Potential für die Länder des Südens und bildet damit auch ein relevantes Thema der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Generell sind EZ-Tourismusprojekte als solche oft schwer zu identifizieren, sind sie doch meist anderen Programmschwerpunkten wie dem der Armutsbekämpfung, ländlichen Entwicklung oder Umwelt- und Ressourcenschutz untergeordnet oder angegliedert. Obwohl sie über großes eigenständiges Potential zur Generierung von Einkommen für die lokale Bevölkerung und deren Teilhabe an der touristischen Entwicklung ihrer Destination verfügen, wird seit mehr als zehn Jahren über die Wirksamkeit von EZ-Tourismusprojekten debattiert. Nach wie vor liegen deren größte Herausforderungen in der erfolgreichen Vorbereitung, Umsetzung und Vermarktung ihrer Produkte.

Vor diesem Hintergrund untersuchte GATE – Netzwerk, Tourismus, Kultur e.V. im Rahmen einer Meinungsumfrage 2010/2011 das Interesse, den Bedarf und die „Notwendigkeit der Etablierung einer Vermarktungsplattform für nachhaltige Tourismusangebote“ unter im Ausland tätigen Tourismusfachkräften der deutschen EZ. Mithilfe der Unterstützung des Evangelischen Entwicklungsdienstes e.V. (EED), des damaligen Deutschen Entwicklungsdienstes (DED), jetzt zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH fusioniert, und des Centrums für Internationale Migration und Entwicklung (CIM) konnten Antworten von im Ausland tätigen Fachkräften aus Südamerika, der Karibik, Afrika, Asien und Osteuropa gewonnen werden.

Die Ergebnisse der Umfrage weisen deutlich auf Qualifizierungs- und Unterstützungsbedarf hin, insbesondere beim Marketing gemeindebasierter Tourismusprojekte. Gleichzeitig wurden eine Reihe konzeptioneller sowie struktureller Probleme deutlich, wie beispielsweise die schwere Erreichbarkeit der Tourismusprojekte selbst. Gemeindebasierter Tourismus, Destinationsmanagement, die Entwicklung touristischer Produkte, Aus- und Weiterbildung und eine starke Ausrichtung auf den internationalen Markt sind weitere in der Erhebung benannte Herausforderungen.

Anknüpfend an die in der Umfrage aufgeworfenen Probleme entstand die Idee, beteiligte Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen, um Qualifizierungsmaßnahmen und Überlegungen zu einem verbesserten und koordinierten Marketing anzuregen und im Expertenkreis darüber zu diskutieren, wie für nachhaltige EZ-Tourismusprojekte der Zugang zum und langfristige Erfolg am Tourismusmarkt gewährleistet werden kann.

Die Dokumentation des Fachgesprächs können Sie hier herunterladen.