Der Sammelband „Economics of Sustainable Tourism“ bündelt die Ergebnisse von zehn Studien aus der Tourismusökonomie mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen. So geht es in Teil 1 zum Beispiel auf den Balearen um die vorhandene oder fehlende Zufriedenheit der Einheimischen mit dem Tourismus. Am Beispiel Sardinien werden die Folgen des „inoffiziellen“ touristischen Wasserverbrauchs in Ferienhäusern und Zweitwohnsitzen untersucht. Es zeigt sich, dass Hotelanlagen zwar oft über Vorrichtungen zum Wassersparen verfügen, dies bei Zweitwohnsitzen aber selten der Fall ist. Im Gegensatz zum kommerziellen Wasserbedarf werden diese Wohneinheiten der Haushaltsnachfrage zugerechnet. In Teil 2 des Buches geht es um Produktivität im Tourismus. Unter anderem wird in einem ökonomischen Modell gezeigt, wie touristisches Wachstum und die Suche der Touristen nach ökologisch intakten Urlaubszielen miteinander in Konflikt stehen. Je umweltfreundlicher der Tourismus, desto geringer das Wachstum, so das Fazit. Teil 3 betrachtet die Nachhaltigkeit touristischer Entwicklung. Insbesondere geht es um einen methodischen Ansatz zur Schaffung eines zusammengesetzten Index, mit dem sich die Nachhaltigkeit des Tourismus messen und in verschiedenen Destinationen vergleichen lässt. Dabei werden die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und institutionellen Dimensionen von Nachhaltigkeit berücksichtiget und gewichtet. Problematisch in der praktischen Anwendung eines solchen Index ist laut den Autoren Juan Ignacio Pulido Fernández und Marcelino Sánchez Rivero, dass (noch) nicht alle der nötigen Daten problemlos verfügbar sind. Am Beispiel der Welterbestätte My Son in Vietnam wird versucht, zur Verhinderung von Überlastung und zur Steuerung von Besucherströmen die optimalen Eintrittspreise zu ermitteln.
Economics of Sustainable Tourism. Hg. von Fabio Cerina, Anil Markandya und Michael McAleer. 2011. Routledge, London/New York. 196 Seiten. ISBN 13: 978-1-138-88072-6.
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(2.047 Zeichen, März 2017, TW 86)