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DANTE-Forum zu Fairer Handel im Tourismus


DANTE - Forum auf der ITB 2003:

Fair(er) Handel(n) - auch im Tourismus!

Produkte aus dem Fairen Handel erfreuen sich heute zunehmender Beliebtheit. Kein Wun-der, gibt doch eine klare Herkunftsbezeichnung - oft ein einfaches, aber glaubwürdiges Label - dem Verbraucher die Gewissheit, dass die Produzenten mit ihrer Arbeit ihre Existenz si-chern können und dass die Umwelt geschont wird. Beim Buchen von Urlaubsreisen hinge-gen erhalten die Kunden kaum klare Auskunft über Umwelt- und Sozialverträglichkeit eines Angebotes. Dabei wäre es für den ungetrübten Genuss der „schönsten Wochen im Jahr“ besonders wichtig zu wissen, dass die Gastgeber fair am Tourismus beteiligt sind und die attraktiven Urlaubslandschaften erhalten bleiben.

Die Diskussionen rund um den Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung (WSSD) von Johan-nesburg haben im letzten Jahr nochmals deutlich gemacht, dass die Überwindung der Armut ins Zentrum der Bemühungen um eine ausgewogene nachhaltige Entwicklung gestellt wer-den muss. Im Tourismus, dem wichtigsten Wirtschaftszweig der Welt, blieben die nachhalti-gen Ansätze bislang allzu einseitig auf Umweltschutz ausgerichtet. Kaum oder gar nicht berücksichtigt wurde die gesellschaftliche Dimension der Nachhaltigkeit: Einhaltung der Men-schenrechte, Schutz von Kindern vor Ausbeutung, Förderung von Frauen, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsrechte, Garantie der Partizipation der breiten Bevölkerung an Entscheiden und Ertrag aus dem Tourismus etc. Gerade diese Rechte wurden über die letzten Jahre erheblich eingeschränkt im Zuge der fortschreitenden Liberalisierun-gen im Tourismus, die von der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik (IWF, GATS-Abkommen im Rahmen der Welthandelsorganisation) begünstigt werden. Die Einführung von verbindlichen sozialen Standards im Tourismus ist ein dringliches Anliegen, machen doch die Folgen des 11. Septembers und die Anschläge wie jüngst wieder auf Bali deutlich, wie stark der Tourismus auf Frieden und Sicherheit angewiesen ist, und soziale Gerechtig-keit weltweit ist die Voraussetzung dafür.

Hier weist das Konzept des Fairen Handels einen vielversprechenden Weg auf. Wie kann nun ein Fairer Handel im komplexen Dienstleistungsbereich Tourismus aussehen? Was müssen die einzelnen Akteure - Anbieter in den Zielgebieten, Veranstalter, Reisende, aber auch Politikverantwortliche - dazu beitragen, um der vielversprechenden Vorstellung von „fairen Urlaubsreisen“ Schritt für Schritt näher zu kommen? Kann es zum Beispiel eine Kennzeichnungspflicht für Reiseangebote unter sozialen Aspekten geben? Wie müssten Reiseangebote beschrieben sein, damit sie künftig für Reisende als „fair“ erkennbar und von anderen Angeboten klar unterscheidbar werden?

Erste

Antworten auf diese Fragen, Hintergrundinformationen und weiterführende Forderungen bringt das Forum von DANTE - Die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Tourismus Entwicklung. Mit drei spannenden Veranstaltungen will DANTE den Dialog zwischen den Beteiligten, den sogenannten Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und NGOs, zwischen Reisebranche und Reisenden anregen und sie für die Prinzipien des Fairen Handels im Tourismus gewinnen.

Details siehe Veranstaltungsprogramm 8.3.2003 sowie am Stand von DANTE 10.2/137

Weitere Informationen bei:

Heinz Fuchs, EED-TOURISM WATCH, Ulrich-von-Hassell-Str. 76, D-53123 Bonn,

Tel. +49 228 8101 2302, Fax +49 228 8101 150, tourism-watch@eed.de, www.tourism-watch.de

Christine Plüss, Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung, Missionsstr. 21, CH-4003 Basel,

Tel. +41 61 261 47 42, Fax +41 61 261 47 21, info@akte.ch, www.akte.ch