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Richtlinien zu Tourismus und biologischer Vielfalt überprüfen


Die internationalen Richtlinien zum Tourismus im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) sollten dringend einer Überprüfung unterzogen werden. Dafür setzen sich Vertreterinnen des International Support Centres for Sustainable Tourism, des Tourism Investigation and Monitoring Teams und das Third World Networks in einem offenen Brief an die Vertragsstaaten des Übereinkommens und das CBD-Sekretariat ein. Um die Richtlinien und ihre Anwendung zu überprüfen, brauche es einen transparenten Prozess, der auch tourismuskritische Organisationen und Kommunalverwaltungen einbeziehe, die über Jahre auf lokaler Ebene gesammelte Erfahrungen und Forschungsergebnisse einbringen können. Die CBD biete einen viel versprechenden Rahmen, um sich sektorübergreifend mit den Komplexitäten der Steuerung des Tourismus zu beschäftigen. In der CBD-Arbeit zum Tourismus brauche es jedoch eine grundlegende Rückbesinnung auf die zentralen Werte und Erfordernisse von Nachhaltigkeit entsprechend den Prinzipien der Konferenz für Umwelt und Entwicklung von 1992, so die Forderung der Unterzeichner.

Seit ihrer Konzeption Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre haben die sehr managementorientierten Richtlinien bei vielen tourismuskritischen Organisationen an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Sie tragen vielen der durch Tourismus verursachten Probleme nicht ausreichend Rechnung und könnten sogar schädliche Konsequenzen haben, so die Kritik.

Weitere Informationen: Guidelines on Biodiversity and Tourism Development: www.cbd.int/tourism/guidelines.shtml

Offener Brief:http://www.twnside.org.sg/title2/tourism/misc/Letter%20to%20CBD%20Parties%20and%20ES_Tourism_24June2014.pdf

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(1.438 Zeichen, September 2014, TW 76)