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NABU veröffentlicht Kreuzfahrt-Ranking 2022


MSC Kreuzfahrtschiff

Einsendung für Fotowettbewerb Kreuzfahrtschiffe 2012

Das im August vom NABU herausgegebene Ranking der größten Kreuzfahrtunternehmen Europas bezüglich ihrer Klimaschutzmaßnahmen liefert ein bitteres Ergebnis. Die Unternehmen und Reedereien in der Branche messen dem Umwelt- und Klimaschutz nach wie vor zu wenig Bedeutung bei, obwohl die meisten Unternehmen die internationalen Klimaziele von Paris 2015 anerkennen.


Kreuzfahrtschiffe stoßen durch die Nutzung von Schweröl als Treibstoff große Mengen an CO2 sowie Feinstaub, Ruß, Schwefel- und Stickoxide aus. Diese haben zum einen bei einem Austreten verheerende Wirkung auf die Tier- und Pflanzenwelt des Meeres. Zum anderen gefährdet die starke Luftverschmutzung auch Mensch und Natur an Land. Der NABU setzt sich deshalb mit einer Unterschriften-Kampagne für den Stopp der Schweröl-Nutzung ein. Dennoch sind bisher nur wenige Projekte in Planung, um Umwelt-, Natur- und Klimaschutz umzusetzen. Aus diesem Grund hat der NABU in der NABU Roadmap bis 2040 den Weg zu einer klimaneutralen und umweltverträglichen Kreuzfahrt beschrieben und kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für die Kreuzfahrtunternehmen aufgestellt.

Für das diesjährige Kreuzfahrtranking wurden 19 Reedereien bezüglich ihrer Maßnahmen und Absichten, um eine klimaneutrale Kreuzfahrt bis 2040 zu erreichen, befragt. Am besten schnitt "Hurtigruten Norway" ab, an letzter Stelle landet "Marella". Deutsche Unternehmen sind ganz vorne und ganz hinten mit dabei: Unter den TOP 5 befinden sich AIDA, Hapag Lloyd Kreuzfahrten und TUI Cruises - abgeschlagen auf dem vorletzten Platz Phönix Reisen. Selbst der Vorreiter Hurtigruten erreicht gerade mal die Hälfte der möglichen Punkte.

Das Ranking macht deutlich, dass Kreuzfahrten mit festen Routen in küstennahen Gewässern die Emissionen berechenbarer und damit die Reduktionsziele leichter erreichbar machen. Die Platzierung des Testsiegers Hurtigruten zeigt, dass strenge Regulierungen nötig sind, um Emissionen zu vermindern. 2007 hat die norwegische Regierung für bestimmte Fjorde eine Null-Emissionen Regelung entworfen, so dass nur noch Schiffe ohne Emissionen die Region befahren dürfen. Auch in anderen Ländern braucht es strengere Gesetze, um nachhaltigere Schifffahrt zu forcieren- dazu gehören unter anderem ein Verbot von Schweröl und großflächige Ausweisungen von Niedrig- und Null-Emissionsgebieten auf See.