Indigenous Tourism (indigener Tourismus) galt vor der Pandemie als wachstumsstärkstes Segment des kanadischen Tourismusmarktes und als wichtige Einnahmequelle indigener Gemeinschaften. Da sich die indigene Tourismusindustrie jedoch nur langsam von den Einbußen durch Covid-19 erholt, ist eine gezielte Förderung umso notwendiger. Mit dem Programm "Signature Indigenous Tourism Experiences Stream" (SITES) der kanadischen Regierung sollen sich indigene Gemeinschaften selbstbestimmt und profitabel am Tourismus beteiligen und dabei ihre Kultur und Geschichte weitergeben können. Finanziert wird das Projekt mit 10 Millionen kanadischen Dollar aus dem "Indigenous Tourism Fund" (ITF). Unterstützt werden Großprojekte, die den Ausbau bestehender Tourismusdestinationen betreffen, insbesondere solche in der Nähe bedeutsamer Kultur- und Naturstätten.
Wie die kanadische Regierung in ihrer Pressemitteilung schreibt, unterstreicht das Förderprogramm das Engagement der Regierung für eine Zusammenarbeit mit indigenen Anführer:innen und Gemeinschaften, wie beispielsweise der ,,National Aboriginal Capital Corporations Association‘‘ (NACCA), einem Dachverband indigener Finanzierungsinstitute. Um sicherzustellen, dass die Projekte einen positiven Beitrag für die indigenen Gemeinden leisten und womöglich weitere Investitionen anziehen, werden Vertreter:innen der ,,Indigenous Tourism Association of Canada‘‘ sowie lokaler indigener Tourismusorganisationen hinzugezogen. Wie die kanadische Tourismusministerin Soraya Martinez Ferrada betont, kann IndigenousTourism wirtschaftliche Versöhnung voranbringen. Zudem finden die Prozesse des SITES-Programms unter indigener Leitung statt, mit dem Ziel, das Tourismusangebot in den First Nations-, Métis- und Inuit-Gemeinden zu verbessern, so dass diese direkt davon profitieren können.