Blog

Global VERlernen – Neues Bildungsmaterial zum Thema „Wissen und Macht‘‘


Eine der vielen Nachwirkungen der Kolonialzeit sind die ungleichen Machtstrukturen, die unser Wissen bis heute prägen. Die europäische Kultur, Wissenschaft und Technologie sind von Erzählungen der Überlegenheit dominiert und dienen als Maßstab für Entwicklung und Fortschritt. Dadurch wurden andere Wissensformen, wie die der indigenen Völker kolonisierter Staaten, als unterentwickelt und primitiv in den Hintergrund gedrängt – nicht zuletzt, um Macht und Herrschaft zu sichern und zu legitimieren. Jedes Wissen ist sowohl subjektiv als auch lückenhaft, aber veränderlich. Das neue Bildungsmaterial von Brot für die Welt lädt dazu ein, neue Denkansätze zu gewinnen, scheinbar Selbstverständliches zu hinterfragen und die Kolonialität unseres Denkens zu verlernen.

Die Abbildung vielfältiger Wissensformen ist besonders in der Bildungsarbeit relevant. Brot für die Welt hat Global VERlernen – Wissen und Macht daher mit unterschiedlichen Anregungen für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit veröffentlicht. Um die historisch gewachsene Wechselbeziehung zwischen Wissen und Macht zu verstehen und andere Perspektiven integrieren zu können, stehen Themen wie die Unterdrückung und Zerstörung von Wissen, indigenes Wissen, Digitalisierung und Kolonialismus sowie die Weitergabe von Wissen im Fokus. Ziel ist es, unser Verständnis von Wissen zu hinterfragen, um transformative (Ver-)Lernprozesse anzustoßen und so zur Bewältigung globaler Krisen beizutragen. Da Geschichtenerzählen zu den ältesten Traditionen der Wissensweitergabe gehört, kommen in der Publikation auch Aktivist:innen und Expert:innen aus dem globalen Süden zu Wort, um uns die Themen mit ihrem Blickwinkel näher zu bringen.