(Bonn, 02.08.2012) Seit Mitte der siebziger Jahre betreiben der Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) und eine seiner Vorgängerorganisationen, Dienste in Übersee (DÜ), tourismuskritische Arbeit. Auf Wunsch von Tourism Watch und im Auftrag des Teams Programmqualifizierung im EED wurde nun zum ersten Mal eine unabhängige Evaluierung durchgeführt. Die Evaluation fand von Oktober 2011 bis April 2012 statt und kam zu interessanten Ergebnissen.
Die Evaluation geht davon aus, dass Tourismus ein armutsrelevanter, wachsender Markt ist, der von vielen Polaritäten geprägt ist. Wesentliche Armutsthemen wie Einkommen, Wasserverbrauch, Zugang zu Land und Beteiligung der Armen an Entscheidungen spielen im Tourismus eine große Rolle, und je nach Gestaltung profitieren Arme mehr oder weniger, oder werden gar zu Verlierern. Es gibt eine wachsende Nische des nachhaltigen Tourismus. Wie sich diese Nische zum Massenmarkt verhält und welche Rolle Tourism Watch darin haben kann, ist eine der Fragestellungen dieser Studie.
Die tourismuskritische Szene ist in den letzten Jahrzehnten ausgedünnt und hat ihren Charakter verändert. Es gibt weniger Akteure und viele sind pragmatischer und weniger grundsätzlich in ihrer Kritik geworden. Insgesamt ist Tourism Watch ein erfolgreiches Programm, das im Sinne der Grundorientierung des EED wirksam arbeitet und sich fortzusetzen lohnt, wie sich an seinen Wirkungen, der Resonanz und dem hohen Ansehen, das es gewinnen konnte, und an den geschaffenen tragfähigen Strukturen zeigt.
Die Leitung der Evaluation und der Hauptteil der Arbeit liegen bei Bernward Causemann. Nicole Häusler von mas|contour ist Teil des Teams. Die Evaluation soll „die Weiterentwicklung bzw. Feinjustierung des Programms unterstützen“.
Die komplette Evaluierung steht als pdf-Download bereit.