Blog

Equador: Ökotourismus statt Kupfer


Vor 70 Jahren zogen Siedler in den einzigartigen Bergregenwald des Intag-Gebietes, das nordwestlich von Quito und Otavalo liegt. Sie ahnten nicht, dass sie ihre Bauernhöfe über dem größten Kupfervorkommen Equadors anlegten. Es wurde erst viele Jahre später im Toisan-Gebirge gefunden. Die Entdeckung veränderte das Leben der rund 500 Familien. Denn um das Kupfer auszubeuten, versuchen internationale Bergbaukonzerne, sie zu vertreiben.

Doch die Bauern wehren sich mit Erfolg. 1997 musste die japanische Firma Bishimetal den Rückzug antreten. Zur Zeit verweigern sie dem kanadischen Bergbaukonzern Ascendant Exploration den Zugang, wobei ihnen vor allem Sperrgrundstücke helfen. Diese Wälder wurden von der Hamburger Umweltorganisation "Rettet den Regenwald" und der örtlichen Umweltgruppe "Decoin" gekauft, an die Dörfer übertragen und zu Schutzgebieten erklärt.

Gleichzeitig konnten die Hamburger Unterstützer vier Touristenzimmer über dem Dorf Junin anfinanzieren und somit neue Einkommensquellen schaffen. Die Initiative hält einige Jugendliche von der Abwanderung fern und ermöglicht es Frauen, ein eigenes Einkommen und Unabhängigkeit zu erreichen. Unter den Besuchern sind solidarische Ökotouristen und Aktivisten zu finden, die dort wandern, reiten und in Flüssen baden. Wer länger bleiben will, kann als Freiwillige/r vor Ort mitarbeiten und die Bewohner im Kampf gegen den Bergbau unterstützen. Dafür gibt es Natur pur, weit weg von der nächsten Stadt. Kontakt über "Rettet den Regenwald", Friedhofsweg 28, 22337 Hamburg, Tel. 040/4103804, Fax: 4500144, reise@regenwald.org. Weitere Informationen: www.regenwald.org; www.decoin.org, www.intagnewspaper.org

-tü-

 

(1.677 Anschläge, 21 Zeilen, Dezember 2005)