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Burma: Boykottaufruf gelockert


Nach den umstrittenen Wahlen im November und der Freilassung von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi will die Nationale Liga für Demokratie (NLD) in Burma laut einem Bericht in der britischen "Times" ihren generellen Aufruf zum Tourismusboykott nicht länger aufrechterhalten. "Wir möchten, dass die Leute nach Burma kommen, nicht um die Junta zu unterstützen, sondern um den Menschen zu helfen, indem sie die Situation verstehen: politisch, wirtschaftlich, moralisch - alles" sagte Win Tin, einer der Mitbegründer der NLD. Pauschalreisen nach Burma, insbesondere Kreuzfahrten, lehnt die NLD jedoch nach wie vor ab. "Die bedeuten eine Menge Geld für das Regime", so Win Tin gegenüber der "Times".

In Großbritannien hat daraufhin die Burma Campaign UK von ihrem allgemeinen Boykottaufruf Abstand genommen und konzentriert sich nun gezielter auf Pauschalreisen. Das hieße aber nicht, dass die Probleme in Burma gelöst seien, so Mark Farmaner, Direktor der Burma Campaign UK in einer Presseerklärung. "Massentourismus, Übernachtungen in Luxushotels oder reine Strandaufenthalte helfen nicht den Menschen in Burma, sondern den Generälen. Wer als Tourist nach Burma reisen will, muss gut aufpassen, damit möglichst wenig Geld in die Taschen der Generäle fließt", so Farmarner. Seit dem "Visit Myanmar Year" 1996 stützt sich das Militärregime in Burma auf Devisen aus dem Tourismus. Zudem ist der Tourismus in Burma mit Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit verbunden.

Weitere Informationen: www.burmacampaign.org.uk

-ck-

(1.549 Anschläge, 22 Zeilen, Dezember 2010)