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Arme Umwelt I: Deutsche Bahn


Ausgerechnet der Deutschen Bahn AG verlieh der "Bundesverband der

Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)" am 7. März den "Innovationspreis

2003 der Deutschen Tourismuswirtschaft". BTW-Präsident Klaus Laepple

schloss dabei das neue Preissystem und die "Serviceorientierung"

ausdrücklich mit ein. Vermutlich fahren die Tourismus-Funktionäre

selten mit der Bahn, vor allem besorgen sie sich ihre Tickets nicht

persönlich. Sonst wäre eine solche Entscheidung aus dem Elfenbeinturm

nicht möglich gewesen.

Inzwischen wissen wir, dass die Bahn massive Einbrüche erlebte, viele Stammkunden verlor und das neue Preissystem revidiert werden muss. Als Erfinderin der Bahn-Tarife gilt die Leiterin "Neues Preissystem und Erlösmanagement", Anna Brunotte. Sie tingelte anfangs stolz durch Talkshows, unfähig, kritische Fragen überhaupt nur zu verstehen. Serviceorientiert? Auch unter unseren LeserInnen sind Opfer, die falsche Tickets oder/und Auskünfte erhielten, trotzdem "Strafe" zahlen mussten und dem Bundesgrenzschutz übergeben wurden. So steigt auch der umweltbewusste Kunde auf Billigflieger um. Serviceorientiert? "Unsere Rolle ist es nicht, alle Kunden glücklich zu machen", erklärte Vorstandsmitglied Hans-Gustav Koch am 8. Februar im Wirtschaftsteil der "Frankfurter Rundschau". Man wolle das nur in dem Maße tun, "wie die Fahrgäste bereit sind, dafür zu bezahlen. So dass wir, von dem, was sie ausgeben, gut leben und auch investieren können". Innovativ? Für wen?

Koch, verantwortlich für Marketing und Vertrieb im Personenverkehr, und Konzernvorstand Personenverkehr, Christoph Franz, wurden im Mai geschasst, als Bauernopfer, wie viele meinen.