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Apocalypse now

"Kulturschock Europa"


Gleich mehrere US-Presseorgane haben im Sommer dieses Jahres vor Europa-Reisen gewarnt. So sind Taschendiebstahl, Vergewaltigungen im Taxi und Kinder-Gangs der "New York Times" zufolge an der Tagesordnung. In Rom wollen Korrespondenten sogar Prostitutierte auf der Straße gesehen haben, und in Amsterdam mußten gutgläubige Amerikaner entsetzt feststellen, daß die von ihnen angeheuerte Strichdame gar keine war - sondern ein Transvestit! ABC News wünschte immerhin freundlich eine "gute Reise" - nach dem Hinweis, die Touristen erwarte "Terror, Feuer, Hitze und Hagel".

In Italien habe die Hitze mehrere hundert Leben gefordert, und Griechenland versuche, seine Stromversorgung aufrecht zu halten. Zitat: "Ganz Europa leidet unter einer Hitzemauer, unter Wellen grimmiger Gewitter und sintflutartiger Regenfälle. Hagelkörner so groß wie Tennisbälle haben Menschen verletzt, Autos in Wracks verwandelt und Ernten vernichtet."

Deutschland? Never! Hier wurden Kundgebungen der Einheimischen wegen des Besuchs des iranischen Präsidenten Khatami beobachtet und "meilenlang" verstopfte Grenzen, weil die Polizei mit dem Zurückschicken iranischer Demonstranten nicht nachkam.

Ob es derlei Geschichten waren, die kurz vor Beginn der EXPO zu der Entscheidung der Amerikaner geführt haben, ihren Pavillon nicht aufzubauen? Oh, my God!

(1.375 Anschläge / 22 Zeilen, Oktober 2000)

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von "tm - touristik management", Darmstadt.