Der Boykott von "Menschensafaris", zu dem die Menschenrechtsorganisation Survival International und die lokale Andamanen-Organisation Search aufgerufen haben, wird vom Verband der Reiseveranstalter auf den Andamanen-Inseln unterstützt. Auch zwei führende Touristikunternehmen auf den zu Indien gehörenden Inseln befürworten den Tourismusboykott der Andaman Trunk Road. Die Straße verbindet die Hauptstadt Port Blair im Süden mit Maya Bunder im Norden und führt mitten durch den Wald des Volkes der Jarawa. "Reisende riskieren das Leben des indigenen Jäger-und-Sammler-Volkes, das erst seit etwa 1998 friedlichen Kontakt zur Außenwelt hat. Die 365 Jarawa haben wahrscheinlich nur schwache Abwehrkräfte gegen eingeschleppte Krankheiten und ein Krankheitsausbruch könnte fatale Folgen haben", warnt Survival International – und hat deshalb im Juni 2011 zum Boykott der illegalen Straße aufgerufen. "Jetzt liegt es nur noch an den Behörden der Andamanen, ein komplettes Verbot für Touristen zu erlassen, die die Straße durch das Reservat nutzen wollen. Sie müssen eine alternative Route anbieten“, so Stephen Corry, Direktor von Survival International. Bereits 2002 hatte das Oberste Gericht Indiens die Schließung der Straße angeordnet. Die Behörden der Andamanen sind dieser Anordnung jedoch bislang nicht nachgekommen.
Weitere Informationen: Survival International, www.survivalinternational.de
(1.379 Anschläge, 17 Zeilen, September 2011)