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Pressefreiheit 2003


Zum zweiten Mal veröffentlichte die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" eine aufschlussreiche Rangliste zur Situation der Pressefreiheit. Wir drucken sie im Anhang ab. Medienunfreiheit ist oft gepaart mit einem Mangel an Bürgerrechten und Meinungsfreiheit, für interessierte Reisende eine wichtige Information.

Allein acht der zehn untersten Plätze belegen asiatische Staaten. Schlusslichter sind Kuba (165) und Nordkorea (166). An der Spitze stehen Finnland, Island, Norwegen und die Niederlande. Deutschland errang Platz 8, die Schweiz Platz 15, Österreich Platz 16. Für die Ausarbeitung der Rangliste beantworteten Journalisten, Wissenschaftler, Rechts-experten und Menschenrechtsverteidiger einen 53 Fragen umfassenden Katalog. Ermittelt wurden verschiedene Aspekte von Verstößen, darunter Zensur, Verfolgung, Verhaftungen, gewalttätige Übergriffe und Morde.

Nordkorea wird gerade mit Hilfe eines deutschen Geschäftsmannes direkt ans Internet angeschlossen. Da die stalinistische Führung tödliche Angst hat, die Bevölkerung könne etwas über den Rest der Welt erfahren, werde jedoch nur eine kleine Elite Zugang zum WorldWideNet haben, erklärte Gottfried-Karl Kindermann, Professor für internationale Politik an der Universität München. In der Sendung "Kulturzeit" (3sat) berichtete er am 16. Februar, der Geheimdienst-Chef habe ihm erzählt, dass nur 60.000 bis 80.000 Menschen etwas über die Außenwelt wüßten. Das seien im wesentlichen drei Gruppen. Diplomaten und ihre Familien, einige Firmenvertreter sowie bestimmte priviligierte Gruppen, die nach Japan reisen dürfen. Kindermann: "Die, die etwas wissen, schweigen. Und sie wissen auch warum". In der "Demokratischen Volksrepublik Korea", so der offizielle Name, leben rund 24 Millionen Menschen. 1991 war Nordkorea erstmals auf der ITB vertreten. -tü-

(1.831 Anschläge, 22 Zeilen, März 2004)