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Netzwerke: ECOT-Zukunftswerkstatt in Hongkong


"Als wir Mitte der 70er Jahre erstmals nach Europa reisten, um über die problematischen Auswirkungen des aufkommenden Tourismus zu informieren, fanden wir kaum jemanden, der sich dafür interessierte. Dies ist Gott sei Dank anders geworden!" So erinnerte sich Ron O´Grady (1) bei der Zukunftswerkstatt der Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), die im September in Hongkong stattfand, an die tourismuskritischen Anfänge auf asiatischen Kirchenkonferenzen.

Ranjan Solomon, neuer Generalsekretär der "Coalition",hatte VertreterInnen aus Netzwerken und Partnerorganisationen eingeladen, um Erfahrungen aus bald 30 Jahren ECOT zu reflektieren (2)und die Weichen für die Zukunft auszurichten. Es war dieser Blick zurück, der die Perspektiven eröffnete: eine auf christlicher Ethik basierende Netzwerkarbeit, die die Menschen und ihre Rechte im Tourismus in den Mittelpunkt stellt. Die Ecumenical Coalition on Tourism ist kein Kurzzeitprojekt, von denen bekanntlich viele kommen und gehen. ECOT versteht sich vielmehr als eine dauerhafte Organisation, die von sieben regionalen Kirchenbündnissen (3) getragen wird. Sie will die Stimme der Kirchen und der Menschen in Fragen von Sozialverantwortung und Ethik im Tourismus sein. Mit diesem Ziel wird sie auch unter dem neuen Generalsekretär offen und kooperationsfähig auf unterschiedliche soziale Bewegungen und Organisationen zugehen, denen es um Menschenrechte, Ethik und soziale Verantwortung im Tourismus geht. "In solidarischer Zusammenarbeit mit Vertretern lokaler Gemeinschaften, Aktivisten und Forschern aus allen Teilen der Welt wollen wir Strategien entwickeln und unsere Anstrengungen füreinen Tourismus verstärken, der gleichberechtigt, geschlechtergerecht, umweltsensibel, kinderfreundlich und nachhaltig ist", heißt es in der Abschlusserklärung der"Future Search Group of the Ecumenical Coalition on Tourism". Wir dokumentieren sie im Anhang im Wortlaut,"Communiqué".

(1) Der neuseeländische Pastor, Menschenrechtler und Publizist war1981/82 maßgeblich am Aufbau der "Coalition"beteiligt, aus der 1990 ECPAT hervorging. Bis Ende 1996 warMitbegründer O'Grady der Internationale Koordinator diesesNetzwerkes gegen die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern.Heute ist er Ehrenpräsident von ECPAT-International.

(2) TOURISM WATCH (früher "Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung/ZEB") war ebenfalls an der Gründung der "Coalition" beteiligt.

(3)Christian Conference of Asia (CCA), Christian Conference of the Caribbean (CCC), Federation of Asian Bishops'Conferences (FABC), Pacific Conference of Churches (PCC), Middle EastCouncil of Churches (MECC), All Africa Conference of Churches (AACC),Consejo Latino-Americano de Iglesias (CLAI).