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Düstere Aussichten


Zwei neue entwicklungspolitische Jahresberichte kommen gleichermaßen zu dem Ergebnis, dass die sog. "Milleniumsziele" offensichtlich nicht erreicht werden können. Die internationale Gemeinschaft hatte sich im Jahr 2000 dazu verpflichtet, bis 2015 die Zahl der Menschen zu halbieren, die mit weniger als einem Dollar pro Tag überleben müssen. Sieben "Milleniums-Ziele" geben den Entwicklungsländern konkrete Vorgaben. Ein achtes Ziel verpflichtet die reichen Länder zu bestimmten Maßnahmen, die sie jedoch bislang nicht einhalten. Statt dessen führt die zunehmende Privatisierung staatlicher Aufgaben der sozialen Grundversorgung - wie Wasser, Energie, Gesundheit, Bildung - zu einer weiteren Polarisierung zwischen Arm und Reich. Die Privatisierung erlaubt es vielen Staaten, sich aus der Verantwortung zu ziehen.

"Social Watch Deutschland Report 2003: Die Armen und der Markt"

"Social Watch" legt zum dritten Mal einen Kommentar zur deutschen Sozial- und Entwicklungspolitik mit zahlreichen Tabellen vor. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Privatisierung öffentlicher Institutionen und Dienstleistungen.

Das im Januar 1994 gegründete "Deutsche NRO-Forum Weltsozialgipfel" - heute "Social Watch Deutschland" - íst eine breite Koalition von 28 maßgeblichen NGOs aus der deutschen Sozialpolitik sowie aus dem entwicklungspolitischen Bereich. Der vorliegende Report wurde vom EED und sieben weiteren Organisationen herausgegeben. Er ist als pdf-Datei unter www.eed.de abrufbar. Gedruckten Ausgaben liegt eine CD-Rom bei, die die englischen und spanischen Ausgaben des diesjährigen Berichts sowie aller seit 1996 erschienenen Social Watch Reports enthält - solange der Vorrat reicht. 110 Seiten A 4. ISBN 3-924493-50-2.

Info: EED, Tel. 0228/8101-2100 oder -2307

"Bericht über die menschliche Entwicklung 2003" (HDR)

Seit 1990 (englische Ausgabe) bzw. 1994 (deutsche Übersetzung) dokumentiert der HDR Fort- und Rückschritte durch Beiträge und Statistiken. Im Index für menschliche Entwicklung (HDI) wurden in diesem Jahr wurden 175 Länder erfasst. Der HDI berechnet nicht nur reine Wirtschaftsdaten, sondern berücksichtigt - durch ein kompliziertes, ausgeklügeltes System - auch die Lebensqualität in den einzelnen Ländern. Besonders bewertet werden Lebens-erwartung/Gesundheitsversorgung, Bildung(smöglichkeiten), Lebensstandard, Pro-Kopf-Einkommen, langfristige Arbeitslosigkeit. Das Ranking der 175 Staaten (unsere Übersetzung) ist im Anhang aufgeführt.

Die Studie im A 4-Format enthält 414 Seiten, ISBN 3-923904-54-1, Untertitel:

"Die Milleniums-Entwicklungsziele: Ein Pakt zwischen Nationen zur Beseitigung menschlicher Armut". Hg. dt. Ausgabe: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGNV), Zimmerstr. 26/27, 10969, Tel. 030/259375-0, Fax -29, www.dgvn.de.(Achtung! Im August 2003 von Bonn nach Berlin umgezogen!)

Die Originalversion wird vom Entwicklungsprogramm der UN (UNDP) in Genf erstellt.

(2.926 Anschläge, 39 Zeilen, September 2003)