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Apartheid-Museum


"Gegen das Vergessen" wurde in Südafrika in diesem Jahr ein beeindruckendes Apartheid-Museum eröffnet, dass sich kein Tourist entgehen lassen sollte. Es ist ein beklemmendes Haus, aber auch ein Platz der Hoffnung. Die Geschichte der Rassentrennung kann man gleich beim Betreten des Museums nachempfinden, denn es gibt zwei Eingänge, einen "nur für Weiße", einen "nur für Schwarze".

In Deutschland gibt es 47 Jahre nach dem Ende des Nazi-Terrors noch immer kein ähnliches Museum. Auch bei uns prangten damals überall Schilder, selbst auf Bänken in öffentlichen Parkanlagen: "Nur für Arier", "Für Juden verboten". Bereits in den 20er Jahren (!) waren jüdische Touristen in zahlreichen Sommerfrischen in den Alpen und in Hütten des Alpenvereins sowie in Nord- und Ostseebädern "unerwünscht". Geworben wurde beispielsweise mit "stein- und judenfreiem Badestrand" (Ostseebad Henkenhagen). 1937 wurden Juden aus Seebädern sogar gesetzlich verbannt. Im Apartheid-Museum können Besucher unmenschliche Rassentrennungspolitik hautnah nachvollziehen. Wie allgemein bekannt, zeigt der Rassismus - weltweit - immer noch seine hässliche Fratze.

Das Museum liegt am Rand von Johannesburg bei Goldreef City. Die genaue Anschrift: Northern Parkway & Gold Reef Roads, Ormonde, Southdale 2135, Südafrika, Tel. 02711/30947-00, Fax -26, www.apartheidmuseum.org. Geöffnet täglich außer montags von 10-17 Uhr. Ein Rundgang dauert knapp drei Stunden.                                               -tü-

(1.491 Anschläge, 19 Zeilen, Oktober 2002)

Anm. der Redaktion: Anregung für Studenten und Tourismusforscher: Das Thema "Antisemitismus in den Seebädern - Die Vertreibung aus dem Urlaubsparadies" ist noch kaum erforscht. Mehr gibt es inzwischen darüber aus den Alpen. Wir kommen noch darauf zurück.