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Andamanen und Nikobaren: Ökologen warnen vor dem "Phuket-Plan"


Umweltschützer reagierten mit einem heftigen "Nein" auf den Plan, Touristen von der thailändischen Ferieninsel Phuket auf die Nikobaren und Andamanen zu transportieren. Ein solches Tourismusmodell sei für die lokale Bevölkerung und die Landschaft eine Katastrophe, berichtet BBC-Online (http://news.bbc.co.uk). Die nicht neue Idee, den Tourismus auf die beiden indischen Inselgruppen zu bringen, erhielt neuen Auftrieb, um die Folgen des Tsunami schneller in den Griff zu bekommen.

Ein Thailand-Modell würde jedoch der Bevölkerung großen Schaden zuführen, da die beiden Archipel bisher nur etwa 100.000 (überwiegend indische) Besucher pro Jahr verzeichneten. Allerdings sei die Zahl der Touristen seit Dezember 2004 auf knapp ein Zehntel gesunken. Die indischen Umweltschützer weisen darauf hin, dass die Verwaltung der Inseln angehalten sei, das fragile Ökosystem und die indigenen Dörfer zu schützen. Die Behörde missbrauche nun den Tsunami. "Phuket hat die Zerstörung der Korallenriffe und des marinen Lebensbereits erlebt, auch das Abfallproblem der Hotels und Restaurants", so die Umweltexperten.

Auf der Insel gebe es eine Versklavung von Kindern und Frauen. Die Prostitution habe zum Anstieg von Aids geführt, schrieben die Kritiker in einem Brief an die einflussreiche indische Politikerin Sonia Gandhi. Phuket als Modell für die Andamanen herzunehmen, sei furchterregend. Eine der großen Sorgen der Wissenschaftler gilt den 250 Jarawa, einem der ältesten Stämme. Ihr Kontakt zur Außenwelt war bisher nur sehr gering. Der Oberste Gerichtshof in New Delhi hatte 2002 verfügt, eine 130 km lange Straße im Regenwald des Jarawa-Territoriums zu ihrem Schutz zu sperren. Doch passiert sei nichts. Die Verwaltung der Inselgruppen (www.and.nic.in) beharrt indes auf dem mit Thailand geschlossenen Abkommen. Dies sei die einzige Möglichkeit, Geld auf die Inseln zubringen.

pressetext.austria

(1.907 Anschläge, 23 Zeilen, September 2005)