"Tourismus - Vielfalt feiern": Das Thema, das die Welttourismusorganisation (UNWTO) für den diesjährigen Welttourismustag ausgewählt hat, wirft viele Fragen auf, meint die "Ecumenical Coalition on Tourism" (ECOT) in einer zu diesem Anlass herausgegebenen Erklärung. Der Tourismus ermögliche zwar, den Reichtum dieser Erde zu erleben, und das könne man als "Vielfalt feiern" bezeichnen. ECOT ist jedoch der Meinung, dass der diesjährige dreißigste Welttourismustag die Aufmerksamkeit auf die positiveren Seiten des Tourismus lenkt und dabei einige beunruhigende Dimensionen außer Acht lässt. Dazu gehört die Standardisierung des Tourismusangebots und sogar der Urlaubsorte, "Demonstrationseffekte" des Tourismus, auf die insbesondere jüngere Generationen ansprechen und eine konstruierte 'Authentizität', z.B. wenn aussterbende Traditionen "vorgeführt" werden, um Touristen zu unterhalten und so an ihre Dollars zu kommen. Der globalisierte Tourismus trage somit zu einer Homogenisierung von Kulturen bei. Er sei auch nicht immer der "natürliche Verbündete" biologischer Vielfalt, betont ECOT, sondern zerstöre sie auch, zum Beispiel im Falle von Langstreckenreisen, die zum Klimawandel beitragen, und bei hohem Touristenaufkommen. Um Vielfalt zu respektieren und zu feiern, sei ein Tourismus, der in den Händen lokaler Gemeinschaften ist, am besten geeignet, heißt es in der Erklärung.
Weitere Informationen: http://www.tourism-watch.de/ (ECOT-Erklärung im englischen Original)
-ck-
(1.431 Anschläge, 18 Zeilen, September 2009)