Blog

Waisenhaustourismus in Kambodscha


"Waisenhaustourismus" ist in Kambodscha regelrecht zu einem Geschäftsmodell geworden, das gezielt an Touristen vermarktet wird. Im ARD Weltspiegel vom 24.8.2013 berichtete Korrespondent Norbert Lübbers in seinem Beitrag "Waisen, die keine sind", wie Kinder aus armen Familien spendenwirksam ausgebeutet werden. So gebe es Einrichtungen, in denen die Kinder zu einer "hilfsbedürftigen photogenen Attraktion" werden, die Spenden der Besucher jedoch kaum den Kindern zugute kommen.

Woran man solche unseriösen Waisenhäuser erkennen kann, hat der Autor in einer Checkliste zusammengestellt. Vorsicht ist zum Beispiel geboten, wenn ein Waisenhaus nicht offiziell registriert ist und keine eigenen Richtlinien zum Schutz der Kinder hat. Ein weiterer Anhaltspunkt sind die Bedingungen, unter denen die Kinder leben. Wenn es nicht ausreichend Betreuer gibt, die sanitären Einrichtungen mangelhaft sind und das Essen nicht ausgewogen und nahrhaft ist, steht das Wohl der Kinder offenbar nicht im Vordergrund. Wichtig ist auch, wie mit Besuchern und freiwilligen Helfern umgegangen wird. Werden ihre Personalien nicht überprüft und haben Touristen unbeaufsichtigt Zugang zu den Kindern, so ist das hochproblematisch. Gibt es Anzeichen von Gewalt, Missbrauch oder Menschenhandel, sollten Helfer oder Touristen eine lokale Menschenrechtsorganisation einschalten, die auf solche Fälle spezialisiert ist.

Weitere Informationen:www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/b…

-ck-

(1.390 Zeichen, 18 Zeilen, September 2013)