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Nachhaltig Reisen: Diskrepanzen zwischen Wunsch und Umsetzung


Nachhaltigkeit ist zwar in den Köpfen der Menschen angekommen, hat aber nicht ausreichend Gewicht, als dass sich Reisende bei der Buchung daran orientieren würden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Nachfrage für nachhaltigen Tourismus" im Rahmen der Reiseanalyse 2014, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wurde. Danach ist derzeit für 31 Prozent der Bevölkerung die ökologische Verträglichkeit von Urlaubsreisen wichtig, 38 Prozent möchten sozialverträglich verreisen. 42 Prozent der Befragten finden, dass Reiseveranstalter sich in Sachen Nachhaltigkeit engagieren sollten, z.B. für Bildungsprojekte oder den Umwelt- und Artenschutz. 12 Prozent geben an, dafür gerne auch etwas mehr zu bezahlen.

Allerdings gibt es zwischen dem Wunsch, nachhaltig zu verreisen, und der tatsächlichen Umsetzung eine deutliche Diskrepanz. 55 Prozent derjenigen, die gerne nachhaltig verreist wären, sehen in den zusätzlichen Kosten einen Hinderungsgrund, 43 Prozent nannten als Hürden fehlende Informationen und 32 Prozent das begrenzte Angebot.

Wolle man erreichen, dass mehr Konsumenten sich für einen nachhaltigen Urlaub entscheiden, müsse der Aufwand für sie in einem attraktiven Verhältnis zum Nutzen stehen, so die Schlussfolgerung. Auf Anbieterseite gelte es Angebote zu schaffen, die attraktiv und kreativ die vielfältigen Urlaubsbedürfnisse der Gäste befriedigen und dabei trotzdem nachhaltig sind.

Weitere Informationen: Abschlussbericht zu dem Forschungsvorhaben: Nachfrage für Nachhaltigen Tourismus im Rahmen der Reiseanalyse. Hg. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Kiel. September 2014.
Download: www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Tourismus_Sport/nachhaltiger_tourismus_nachfrage_bericht_bf.pdf

-ck-

(1.408 Zeichen, Dezember 2014, TW 77)