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Malediven: Ferienparadies im Aufruhr


Anfang Februar wurde der maledivische Präsident Mohamed Nasheed unter vorgehaltener Waffe zum Rücktritt gezwungen. Damit endete der politische Frühling der Malediven, der 2008 nach dreissig Jahren leidvoller Diktatur mit der demokratischen Wahl Nasheeds begonnen hatte. Vizepräsident Waheed soll die Staatsgeschäfte leiten, bis Wahlen stattfinden, die für 2013 vorgesehen sind.

Die "Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung" erinnert stark an die Jahre der Diktatur. Die Lage ist explosiv und die politischen Unruhen gefährden die Entwicklung des Landes, dessen Wirtschaft zu siebzig Prozent vom Tourismus abhängig ist. Letzten Dezember demonstrierten Tausende von Islamisten gegen "anti-islamische Aktivitäten" in den maledivischen Hotelanlagen. Sie stießen sich am Alkoholverkauf und bezeichneten die Wellness-Center mit ihrem schicken Massage- und Beauty-Angebot als Bordelle.

Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, sich in den Medien über die aktuelle Situation auf den Malediven zu informieren. Der Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung in Basel fordert Tourismusunternehmen auf, die politische Entwicklung aufmerksam zu verfolgen und zu prüfen, ob ihre Geschäftstätigkeit noch mit dem Gebot der Wahrung der Menschenrechte vereinbar ist oder ob ihre unternehmerische Verantwortung eine Neugestaltung der Geschäftsbeziehungen verlangt.-akte-

Weitere Informationen: Ferienparadies im Aufruhr: Der "Mandela der Malediven" wurde gestürzt (Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung, 9.2.2012)

www.fairunterwegs.org

(1.375 Zeichen, 18 Zeilen, März 2012)