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Ausbeutung burmesischer Migranten in Thailand

“No Holidays for the Burmese”


Die Ausbeutung burmesischer Migrantinnen und Migranten scheint in den thailändischen Tourismus-Hotspots Khao Lak und Phuket an der Tagesordnung zu sein. Darauf deuten die Ergebnisse einer Recherche für die schwedischen Organisationen Schyst Resande und Fair Action hin. Für den Bericht “No Holidays for the Burmese” wurden 29 Burmesinnen und Burmesen in Thailand interviewt. 18 von ihnen arbeiten als Reinigungskräfte, in der Gartenpflege und als Kellnerinnen und Kellner in Hotels, die anderen Befragten sind bei Zulieferern angestellt, zum Bespiel in einer Bäckerei und einer Wäscherei. Dort sind die Arbeitsbedingungen für die Migranten noch schlechter als in den Hotels: „Die Arbeitstage sind noch länger, sie haben noch weniger Urlaub und werden häufig diskriminiert", so Amanda Söderlund, Autorin des Berichts.

Fast zwei Drittel der befragten Migrantinnen und Migranten gaben an, dass sie unter dem thailändischen Mindestlohn arbeiten würden. Im Gegensatz zu den Burmesen würden thailändische Arbeitskräfte laut Bericht besser bezahlt und erhielten mehr Leistungen. Sie seien zudem besser untergebracht, hätten mehr Urlaub (auch im Krankheitsfall) und einen geregelten Mutterschutz. Laut Söderlund hatte Fair Action bereits 2012 große Reiseveranstalter in Schweden über die Illegalität der niedrigen Löhne für Migranten in den von ihnen angebotenen Hotels in Kenntnis gesetzt. Geändert habe sich jedoch seitdem kaum etwas.

No Holidays for the Burmese. A follow up study of the working conditions for Burmese migrants at hotels and their suppliers in Thailand. Von Amanda Söderlund. Hg. Schyst resande und Fair Action, Schweden, 2015. Download: http://fairaction.se/wp-content/uploads/2015/12/No-holidays-for-the-burmese_9-december-2015.pdf

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(1.428 Zeichen, März 2016, TW 82)