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Alternativer Nobelpreis für türkische Bürgerrechtlerin

Goldminen gefährden Olivenhaine und Tourismus


Die Auszeichnung kam zum richtigen Zeitpunkt. Trotz zehnjährigen Widerstandes türkischer Olivenbauern und eines einschlägigen Gerichtsurteils erlaubte die türkische Regierung kürzlich der Firma Eurogold, das kostbare Metall mit Hilfe von hochgiftigem Zyanid zu gewinnen. Nun erhielt der Motor der Bürgerinitiative "Hayir" (Nein), Birsel Altin Lemke, am 8. Dezember den Alternativen Nobelpreis. Die 50jährige Politologin lebte von 1975 bis 1985 in Deutschland und konnte hier bereits wertvolle Unterstützung mobilisieren. Sie gilt es neu zu entfachen.

Einige der Goldminen liegen in der Nähe der antiken Stätten von Pergamon und Troja. Die Olivenbauern aus Bergama befürchten nicht nur eine Zerstörung ihrer Anbauflächen, sondern auch des Tourismus. Zuletzt hatte es im Januar 2000 eine Zyanidverseuchung nach einem Unglück in einem rumänischen Goldbergwerk gegeben.

Die französisch-kanadische Eurogold, an der bis 1995 auch die deutsche Metallgesellschaft AG beteiligt war, plant 62 Goldminen entlang der türkischen Ägäis, langfristig in der gesamten Türkei sogar 650 Projekte.

Der "Right Livelihood Award", der "Preis für richtige Lebensführung", ist besser bekannt als der "Alternative Nobelpreis". Er wird alljährlich im Dezember kurz vor den offiziellen Nobelpreisen im schwedischen Parlament verliehen. Begründer ist der deutschschwedische Journalist und Ökologe Jakob von Uexküll.

Kontakt:

Birsel Altin Lemke

P.O.Box 22

10700 Ören Burhaniye

Türkei.

(1.553 Anschläge/ 22 Zeilen, Dezember 2000)