Abschlussarbeit

Reproduktion globaler Ungleichheit durch Voluntourismus – eine postkoloniale Analyse von Otheringmechanismen in Werbekatalogen am Beispiel Tansania

Henriette Seydel (2016)

Voluntourismus als relativ neue Erscheinung im Tourismusbereich verbindet Ideen von Entwicklungszusammenarbeit mit Erlebnisurlaub und bietet Reisefreudigen die Möglichkeit, für mehr oder weniger lange Zeit in ein sogenanntes Entwicklungsland zu fahren, um dort vor Ort in einem sozialen oder Naturschutzprojekt mitzuarbeiten und gleichzeitig ein neues Land kennenzulernen. Diese Angebote werden umrahmt von Elementen des Abenteuerurlaubs. Problematisch ist hierbei – wie die Analyse der Werbung zum Beispielland Tansania zeigt –, welcher Sprache und Bilder sich die Werbung der Voluntourismusanbieter*innen bedient. Hier werden rassistische, neo_kolonialistische, eurozentrische, sprich: verandernde Bilder über Tansania als armes, unterentwickeltes, aber auch begehrenswertes, exotisches Land re_produziert. Die Otheringmechanismen Inferiorisierung, Infantilisierung, Exotisierung und Passivierung sowie die durch Sozialisation und Medien tradierten Stereotype über Afrika zeugen von der reziproken Erkenntnis, dass Reisen und vor allem Voluntourismus bestehende, rassistische Annahmen und damit globale Ungleichheit vertieft und bestätigt, statt diese kritisch zu reflektieren.

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